Sonntag, 20. November 2022

Dienstag, 14. Mai 2019

Warum hält Rossman diesen für Logistik ungeeigneten Standort für passend? Ein offener Brief


Offener Brief

Die Stadt Hannover teilt über die Madsack-Medien mit, dass sich am südlichen Stadtrand die Firma Rossmann ansiedeln werde, um Amazon Paroli zu bieten.


Unabhängig davon, ob diese Aussage mit Blick auf den Globalplayer Amazon realistisch ist, ist die Freude über die gewerbliche Weiterentwicklung am Fuße des Kronsbergs, am südlichen Stadtrand von Hannover, getrübt.

Warum?


Als sich vor gut 9 Jahren Amazon mit einer Logistik-Halle von ca. 100.000 m² an der Stockholmer Allee ansiedeln wollte, protestierten Naturschützer und Anwohner gegen die Umwidmung und  Versiegelung dieser riesigen Fläche westlich vom Kronsberg. Im Rahmen der EXPO-Planung war vorgesehen, ein für Hannover einmaliges Bebauungskonzept – eine Mischbebauung mit Wohnen und Gewerbe – anzusiedeln. Sie sollte kleinteilig, nachhaltig und eine Fortführung des Konzeptes der bereits vorhandenen Wohnbebauung (Kronsberg-Süd) sowie des geplanten und zurzeit entstehenden Baugebietes "Kronsrode" sein.

Doch das Argument, an dieser Stelle Arbeitsplätze zu schaffen, führte dazu, dass die politische Entscheidung des Rates der Stadt Hannover als Exekutive den Plan änderte und in Vorleistung trat. U. a. wurde viel Geld in das Umlegen vorhandener Ver- und Entsorgungsleitungen investiert.


Der Bürgerprotest gegen die Ansiedlung von Amazon war erfolgreich:

Amazon siedelte sich am Kronsberg verständlicherweise nicht an. Die für die Logistikbranche wichtigen Gleisanschlüsse, Schifffahrtswege und Flugplätze gibt es hier nicht. 

Kurzfristig fanden die Stadt Hannover und der Investor – das kanadische Unternehmen Verdion – eine andere Verwendung für das Grundstück.  Der Investor erstellte in einem ersten Bauabschnitt eine etwa halb so große Halle für die Firma Netrada. Netrada wurde zwar wenige Monate später insolvent, doch der Investor vermietete den Komplex umgehend an die Bertelsmann-Tochter Arvato.

Diese Bürgerinitiative stand im Rahmen der Bauplanung mit unterschiedlichen Dezernaten der Stadt Hannover im Gespräch. Wegen der direkt an das Baugebiet angrenzenden Sondermülldeponie sollte es zur regelmäßigen Entnahme und Analyse von Grundwasserproben, Untersuchung von Ausgasungen aus dem Deponiekörper und Überwachungsmessungen zur Kontrolle der Absackungen auf der mittlerweile mit Parkplätzen überbauten Deponie kommen. 

Im Zuge dieser Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen haben sowohl Verdion als auch die Stadt Hannover gegenüber der Initiative wiederholt betont, über die weiteren Prozesse und Veränderungen von sich aus rechtzeitig informieren zu wollen. Das ist nicht geschehen. Sowohl der Investor als auch die Stadt Hannover reagierten nur auf Nachfrage.

Im Gespräch mit der Stadtverwaltung wurde bestätigt, dass Verdion für den zweiten Bauabschnitt nunmehr einen Mieter gefunden habe. Derweil hatten auch die Erdarbeiten für den zweiten Bauabschnitt zur Errichtung einer mehr als 40.000 m² großen Halle begonnen.

Von der ehemaligen Cousteaustraße getrennt werden in Zukunft ca. 100.000 m² Boden versiegelt sein. 

Von diesem Standort aus soll das Fernost-Geschäft des Drogeriegroßhändlers Rossmann aus Großburgwedel abgewickelt werden. Das bedeutet: Anlieferung durch Lkws von Nord und Süd, Umsortierung in Container, Transport zum Nordhafen bzw. Flughafen Langenhagen. Mit einer erheblichen Zunahme an Verkehr sowie Lärm- und Umweltbelastung ist zu rechnen. 

Warum hält Rossman diesen für Logistik ungeeigneten Standort für passend? Andere führende Logistiker wie AMAZON nutzen Standorte mit sinnvollerer Infrastrukturanbindung.



Offener Brief als PDF

Donnerstag, 16. Februar 2017

Zweiter Bauabschnitt: Weitere Bäume werden gefällt


Eilmeldung 16.02.2017

Die Stadt Hannover macht Ernst: obwohl die Stadt behauptet, an Biodiversität interessiert zu sein, werden immer wieder umfangreich Bäume gefällt, aktuell am südlichen Stadtrand von Hannover. An der Weltausstellungsallee soll ein zweiter Hallenkomplex gebaut werden. Die Bürgerinitiative pro.kronsberg – Mensch, Natur, Zukunft e. V. setzte sich dafür ein, die auf dem Areal vorhandenen Bäume statt abzuholzen, umzusetzen. 



Nun werden leider unwiderrufliche Fakten geschaffen – siehe Foto.

Donnerstag, 9. Februar 2017

Pressemitteilung v. 30.09.2016, 2. Bauabschnitt



Pressemitteilung vom 30.09.2016:


Der zweite Bauabschnitt der Logistikhalle steht bevor
Im August dieses Jahres wurde im Zuge der Vorbereitungen der geplanten weiteren Bebauung innerhalb des Vierecks Emmy-Noether-Allee/Stockholmer Allee (N/S) sowie Weltausstellungsallee/ Kattenbrookstrift (W/O) durch den Investor Verdion die Cousteaustrasse für den Individualverkehr geschlossen.

Auf dem Baugelände befinden sich mehrere hundert, ca. 30 Jahre alte Ahorn-, Linden- und Eschenbäume.

Die Initiative pro.kronsberg hatte sich deshalb zwischenzeitlich mit der Stadt Hannover in Verbindung gesetzt, um zu erreichen, dass die Bäume umgesetzt und damit erhalten werden. Dazu wurde der Stadt ein Kostenvoranschlag übermittelt. Eine Umsetzung könnte im Wege der erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen erfolgen.

Mit dieser Forderung greift die Initiative pro.kronsberg – Mensch, Natur, Zukunft e. V. – www.prokronsberg.blogspot.de – ein Anliegen des Herrn Oberbürgermeisters Stefan Schostok auf: Die Erhaltung des Stadtgrüns.

Pro.kronsberg
Andreas Grabbe
Schriftführer


Sonntag, 29. Mai 2016

Erdkabel? Strommasten sind nicht vom Tisch - Bürgerdialog am 02.06.2016 in Wülferode

Dialog zum künftigen Stromnetzausbau wischen Bürgern, Experten und Politikern Einladung zum Bürgerdialog, Do., 2. Juni ab 17.30 Uhr

 
Am Donnerstag, 02.06.2016, um 17.30 Uhr findet in Wülferode, Alte Schule, Kirchbichler Straße 6, 30539 Hannover, ein von der Südlink Bürgerinitiative Wülferode und dem Bündnis von Bürgerinitiativen in Niedersachsen für eine menschen- und umweltverträgliche Energieversorgung (Bü-BI-NI) organisierter Bürgerdialog mit Experten und Politikern zum Suedlink statt. 

Hierzu sind Sie herzlich eingeladen! Die Details können Sie den beigefügten Unterlagen entnehmen.



Downlkoad PDF: Einladung Veranstaltung Erdkabel
Download Word: Pressemitteilung zur Veranstaltung 2.6.2016

Sonntag, 4. Oktober 2015

Pressemitteilung, 3. Oktober 2015: Der nächste Kahlschlag: Cousteaustraße - Allee ADÉ


Der Finanzdienstleister und Eigentümer des Grundstückes der vom NETRADA-Nachfolger ARVATO genutzten Halle, der Immobilieninvestor VERDION, mit Hauptsitz in London sichert sich die erste Optionsfläche bei der Stadt Hannover. Das bedeutet, dass eine oder mehrere weitere Hallen mit einer Fläche von insgesamt ebenfalls 52.000 m² neben der bereits bestehenden, gebaut werden sollen. Der Verkauf des mehr als 80.000 m² großen Grundstücks von der Messe AG und der Stadt Hannover an VERDION soll laut Pressemitteilung Anfang 2017 erfolgen.

Was bedeutet das für uns Anlieger?

- die Lindenbäume, Teile der Allee der Cousteaustraße, werden gefällt
- die Ahornallee zwischen Cousteaustraße wird ebenfalls gefällt

Gemäß Bebauungsplan sind dafür, dass bereits Grün- und Naherholungsflächen vernichtet worden sind, Ausgleichsflächen ausgewiesen worden. Für den Riesenbau der Logistikhalle (ARVATO) zum Beispiel unter anderem der 4. Bauabschnitt des Park Kattenbrook. Zwar hat die Stadt nunmehr zusammen mit dem Geldgeber von VERDION – ohne Rücksicht auf die Brut- und Setzzeit– mit der Erweiterung der Parklandschaft begonnen, jedoch hat sich bislang auf der Fläche außer Erdumschichtungen nichts getan. Es bleibt bei unserer Frage, ob und wo hierfür weitere Ausgleichsflächen geschaffen werden? Kann die Ahornallee statt gefällt zu werden nicht um einige Meter versetzt werden?

  - die Cousteaustraße ist bereits entwidmet und wird geschlossen.

Was bedeutet das für den Verkehr?

Letztlich wird das die Zukunft zeigen.

VERDION schreibt allerdings, dass im geplanten Abschnitt „kleinteilige Logistik“ angesiedelt werden könne. Für die Initiative pro.kronsberg stellt sich damit die Frage, ob kleinteilig auch bedeutet, Zuliefererverkehre mit kleinen LKW? Fahren dann doch viele Sprinter durch die Wohngebiete?

Wie wird der Verkehr geführt, wenn durch die Erweiterung der IGS Kronsberg und dem neuen Baugebiet am Annastift Berufsbildungswerk noch zusätzlich wesentlich mehr Verkehr entsteht? Im Verkehrs- gutachten 2011 sind diese maßgeblichen Erweiterungen nicht berücksichtigt. Und bereits im Januar 2012 sprach der damalige Verkehrsgutachter davon, dass „der Verkehr ja nicht mehr als zusammenbrechen könne“!

Wird seitens der Stadt die Verkehrsentwicklung durch die diversen Neubauten überhaupt beachtet?

Gehören die aktuellen Pläne der IGS und der Neubaugebiete nicht auch zur jetzt geplanten Vergrößerung des Logistikstandortes? Für alle Verkehrsteilnehmer fällt die Cousteaustraße als Durchgangsstraße und Verbindung zwischen Hannovers Süden und Laatzen weg.

Die Autofahrer können trotz längerer Wege über die Kronsbergstraße oder Weltausstellungsallee relativ schnell ausweichen. Aber Radfahrer und Fußgänger? Der notwendige Umweg wirkt sich für sie schon deutlich unangenehmer aus.

Durch den Rückbau der Cousteaustraße werden erneut Leitungsverlegungs-arbeiten erforderlich.

Was kostet das für wen?

Die Kosten im höheren sechsstelligen Bereich bezahlt, so lässt die Stadtverwaltung mitteilen, nicht die Stadt, sondern das jeweilige Leitungsunternehmen, wie z. B. Stadtwerke/Enercity und Telekom.

Das bedeutet aber faktisch: Wir als Verbraucher, als Kunden, bezahlen das Neuverlegen der Leitungen, weder die Stadt noch der Investor! Genau wie seinerzeit beim Bau der NETRADA/ARVATO-Halle, als die Leitungsarbeiten circa 3,5 Million Euro gekostet haben!

Die Leitungsarbeiten sollen lt. Presse im Frühjahr 2016 beginnen. Das ist schon sehr bald!

Wie schützen Politik und Stadtverwaltung die Anwohner vor weiteren Umweltbelastungen wie Luft- und Lichtverschmutzung, Verkehrslärm, erhöhte Abgasbelastung durch wesentlich höheres Verkehrsaufkommen und Staus etc.? Hier reichen Lippenbekenntnisse, die Anwohner schützen zu wollen, nicht aus!

Gelten die von der Stadtverwaltung gegenüber Anwohnern gemachten Versprechen, z. B. dass die Wohnsiedlungen nicht durch zusätzlichen Verkehr zusätzlich belastet werden, für den/die neuen Betreiber?

Wir, die Initiative pro.kronsberg – Mensch, Natur, Zukunft e. V., bleiben „am Ball“, werden die Politiker und Verantwortlichen der Stadtverwaltung intensiv dazu befragen und werden weiterhin berichten.

Die Initiative trifft sich jeden 2. Dienstag. Die nächsten Treffen sind z. B. am 13. und 27. Oktober 2015, jeweils um 19 Uhr.