Mittwoch, 20. Juni 2012

Flatterbänder zur Vertreibung von Singvögeln


In der HAZ-Ausgabe vom 20.Juni ist ein kritischer Artikel von Conrad von Meding zum Vorgehen der Stadt zur Ansiedlung des geplanten Logistikzentrums abgedruckt. Laut  NABU legt die LH Hannover die Naturschutzgesetze sehr lax aus.


 Um Versorgungsleitungen auf der Grünfläche am Expo-Gelände zu verlegen hat die Stadt jetzt mitten in der Brut- und Setzzeit von Singvögeln Flatterbänder aufgehängt. Diese flächendeckende Maßnahme hat zum Ziel die Vögel zu vertreiben.
 
Dies hindert insbesondere die vom Aussterben bedrohte Feldlerche, deren erster Brutvorgang gerade abgeschlossen ist, daran in das Areal für den zweiten Brutvorgang zurückzukehren.

Die Feldlerche ist ein Bodenbrüter. Es gab laut Auskunft der Bauarbeiter vor Ort eine Begehung mit Biologen. Wie sich jetzt heraustellt wurden demnach Nester gefunden. Die Argumentationslinie und Rechtfertigung der Stadt über diese Maßnahme Artenschutz zu betreiben ist zynisch, dem Bürger kaum vermittelbar und soweit uns bekannt zum jetzigen Zeitpunkt nicht durch eine explizite schriftliche Ausnahmegenehmigung gemäß Naturschutzgesetz gedeckt. Die Maßnahme mit den Flatterbändern ist auf jeden Fall effektiv: Die Lerche und andere Singvögel werden davon abgehalten trotz Schonzeit nicht in ihre Nester zurückkehren können. Mit ernst gemeintem Artenschutz ist dies nicht vereinbar.












Politik nach Gutsherrenart

Die Ratspolitik der LH Hannover verfolgt bei vielen Umwelt- und Naturschutz-Themen aktuell eine Politik nach Gutsherrenart. Als Beispiel der letzten Wochen seien hier der Affront des Dezerneten Herrn Mönninghoff gegenüber dem Eilenriedebeirat genannt, der geplante Abriss des denkmalgeschützten Eilenriedestadions und Abholzung von Eilenriedefläche zugunsten eines neues Sport- und Leistungszentrums oder auch die Abholzung von schützenswerten Waldflächen für ein Rückhaltebecken in der Seelhorst. Die Liste der Widersprüche liesse sich noch weiter fortsetzen. Viele Wähler der Grünen sind entsetzt, wie Ratspolitiker der Grünen aktuell den Umwelt- und Naturschutz auslegen und wirtschaftlichen Aspekten unterordnen.