Samstag, 10. März 2012

Leserbriefverkürzung der HAZ vom 10.03.2012 - wir zeigen den vollständigen Leserbrief

Abdruck der HAZ vom 10.03.2012:
Natur schützen
Hannover, die „Bundeshauptstadt der Biodiversität 2011“ und die „grünste Großstadt Deutschlands“, macht ihrem Namen wieder einmal alle Ehre: Diesmal sollten Bäume in einem Waldstück in der Seelhorst gefällt werden, in dem Nachtigallen und Fledermäuse leben. Diese Vorgehensweise der Stadt reiht sich ein in diverse andere umstrittene Baumfällprojekte wie das „Calenberger Loch“ und das Bauprojekt am CCH-Parkplatz. Des Weiteren ist das Abholzen von 417 Bäumen für ein Logistikzentrum an der Cousteauallee/Messe-Ost geplant. Wegen des nicht rechtmäßigen Abholzens von 60 Bäumen zur Brutzeit im Zooviertel für 174 Luxuswohnungen hat die Verwaltung sogar Ärger mit der Kommunalaufsicht bekommen. Eine für den Erhalt der Artenvielfalt ausgezeichnete Stadt hat den Auftrag, Natur in der Stadt zu schützen und nicht nur durch „grüne“ Vorzeigeprojekte zu punkten.          Hannover           Andrea Mehring
10.03.2012 / HAZ Seite 18 Ressort: HANN
 
 
 
Das war der Leserbrief von Andrea Mehring an die HAZ-Redaktion in Originallänge. Der Leserbrief wurde vor vier (!) Wochen eingesandt.


Leserbrief/Kurzversion  an die HAZ zu dem Artikel: „Stadt stoppt Fällungen“ /Conrad v. Meding v. 10.2.1. Der in rot markierte Text wurde von der Redaktion redigiert.
Hannover, die „ Bundeshauptstadt der Biodiversität 2011 “ und die „grünste Großstadt Deutschlands“ macht ihrem Namen wieder einmal alle Ehre: diesmal sollten  im Auftrag der Stadtentwässerung Bäume in einem 3800 qm² großen Waldstück in der Seelhorst  für ein Regenwasserrückhaltebecken gefällt werden, in dem nachweislich Boden- und Buschbrüter wie Nachtigallen und Fledermäuse leben. Erst der Protest des Eilenriedebeirats und der Naturschutzverbände stoppte dieses Projekt vorerst.
Diese Vorgehensweise der Stadt reiht sich ein in diverse  andere  umstrittene Baumfällprojekte  wie   das  „Calenberger Loch“ ( 345 bis zu 120 Jahre alte  Bäume ) und  das Bauprojekt am  CCH-Parkplatz (138 Bäume). Des Weiteren ist das Abholzen von 417 Bäumen für ein Logistikzentrum  an der Cousteauallee/Messe-Ost  geplant. 
Wegen des  nicht rechtmäßigen Abholzens von 60 Bäumen zur Brutzeit  im Zooviertel für 174 Luxuswohnungen  hat die Stadtverwaltung im letzten Jahr sogar  Ärger  mit der Kommunalaufsicht bekommen. Daraus scheint sie nichts gelernt zu haben.
Eine für den  Erhalt der Artenvielfalt ausgezeichnete Stadt wie Hannover hat  den Auftrag und die Verpflichtung  über das Jahr 2011 hinaus „Natur in der Stadt“ zu schützen  und nicht nur durch einige spektakuläre „grüne“ Vorzeigeprojekte zu punkten. Dazu gehört eindeutig  der naturnahe Erhalt von Reservaten und Biotopen in unseren Stadtwäldern.
Wir hätten eigentlich erwartet,  dass sich wenigstens die GRÜNEN im Rat angesichts vergangener und  geplanter Baumfällungen und die damit einhergehende Zerstörung von Lebensräumen zugunsten wirtschaftlicher Kalküle  klar positionieren und ihren Einfluss geltend machen.
Da das wohl nicht geschieht, werden wir versuchen,  mit dem Eilenriedebeirat, Nabu und dem BUND um das Waldstück in der Seelhorst  kämpfen. Denn angesichts des Klimawandels und  ansteigender Feinstaubbelastung durch den wachsenden Verkehr ist jeder einzelne Baum unverzichtbar, das scheint die Mehrheit der  Politiker im  Rat noch  immer nicht in der ganzen Dramatik erkannt zu haben!!!