Freitag, 6. April 2012

Amazon unter Druck: Britische Steuerfahndung ermittelt



Keine nennenswerten Unternehmenssteuern in Großbritannien

Drei Milliarden Pfund Umsatz - und so gut wie keine Unternehmensteuer: Der Onlineversender Amazon zeigt Kreativität zur Steuervermeidung. Nun prüft der britische Fiskus die Bezahlungen und Umsatzsteuerzurechnung über den europäischen Amazon-Hauptsitz und Zentrale in Luxemburg. Die Zahlungsströme werden alle größtenteils der Zentrale Amazon EU Sarl. mit Sitz in Luxemburg zugerechnet. Diese firmiert als Besitzerin des Großbritannien- wie übrigens auch des Deutschland-Geschäfts. Die deutsche Zentralniederlassung liegt zwar physisch in München, auf den Rechnungen fungiert aber immer dese ominöse Luxembuger Tochter als Verkäuferin.

Geldströme nach Luxemburg

Der Focus berichtete bereits letztes Jahr. Pikante Fragen der Focus-Redaktion zum Steuerort und deren Abführung wurden vom Unternehmen bis dato nicht beantwortet. Aufgrund der Untersuchung steigt der Druck auf das Unternehmen. Aktuelle Fragen der Spiegel-Redaktion sind bisher ebenfalls unbeantwortet.

Amazon bedient sich  kreativer Unternehmenskonstrukte! Aber Amazon ist beileibe nicht das einzige Unternehmen. 
Auch wenn dieses Gebaren vollständig konform der europäischen Steuergesetzgebung sein sollte und damit legal wäre. Das Beispiel EU Sarl. mit Sitz in Luxemburg zeigt deutlich auf, dass die EU für inländische Geschäftstätigkeiten in ihren Mitgliedsländern eine lokale Mindeststeuer für international tätige Firmen einführen sollte.

FRAGE: Wann prüft endlich der deutsche Fiskus das Steuergebaren dieses Unternehmens? Wann wachen die Europäer endlich auf, und machen den Steuerparadiesen der Unternehmensbesteuerung innerhalb der EU ein Ende?




Quellen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,826018,00.html


http://www.tageblatt.lu/nachrichten/story/16173120