Dienstag, 20. März 2012

Terminplan zur Ansiedlung des Distributionszentrums plant bereits erste Arbeiten ab dem 23. März 2012.

Terminplan zur Ansiedlung des Distributionszentrums

  • Verlegemassnahmen der Stadtwerke zum Preis in Höhe von 250.000 Euro ab dem 23. März 2012; Stadt geht in Vorlage.
  • Vertragsunterzeichnung mit Investorenduo Amazon / Goodmann 25.04.2012 
  • Baubeginn Amazon Logistikzentrum bereits ab dem 01.10.2012
  • usw.










Frau Stittgen (Vorsitzende der CDU-Bezirksratsfraktion in Kirchrode-Bemerode-Wülferode): CDU-Bezirksratsfraktion ist gegen die Ansiedlung eines Logistikzentrums an der östlichen Weltausstellungsallee




















CDU-Bezirksratsfraktion ist gegen die Ansiedlung eines Logistikzentrums an der östlichen Weltausstellungsallee 

„Die CDU-Bezirksratsfraktion befürwortet grundsätzlich die Ansiedlung von Gewerbe und Unternehmen im Stadtbezirk. Allerdings sind die vorgelegten Pläne für das Gebiet Kronsberg und Bemerode / östlich Weltausstellungsallee und die damit geplante Ansiedlung eines Logistikunternehmens mit uns nicht zu machen“, so Petra Stittgen, Vorsitzende der CDU-Bezirksratsfraktion in Kirchrode-Bemerode-Wülferode.

„Wir sprechen hier davon, in der unmittelbaren Nähe eines Wohngebietes eine Logistikhalle mit einer Nutzfläche von ca. 110.000 m² zu errichten – zur Verdeutlichung: das ist eine Fläche die größer als der hannoversche Schützenplatz ist. Auch wenn wir beiseitelassen, dass diese Halle baulich keine Sehenswürdigkeit wird und den bisher freien Ausblick verbaut, werden durch den An- und Ablieferverkehr Lärmimmissionen erzeugt, die die Wohnqualität der Anlieger in nicht unerheblichen Maße beeinträchtigen werden. Außerdem konnte uns bis jetzt immer noch nicht dargelegt werden, wie der zusätzliche Verkehr gelenkt und geführt werden soll, ohne dass es täglich zu Zuständen wie bei Messespitzenzeiten kommt. In dem Verkehrsgutachten ist kein Verkehrskonzept / keine Verkehrsuntersuchung für den Stadtteil Wülferode enthalten, da dieser Stadtteil gar nicht Bestandteil der Untersuchungen war. Wir halten dies für genauso verfehlt und zu kurz gesprungen, wie die im Gutachten aufgestellte Annahme, dass der Individualverkehr zukünftig abnehmen wird. Die CDU-Bezirksratsfraktion sieht ganz deutlich die Gefahr, dass der Lieferverkehr durch die Wohngebiete in Bemerode und Wülferode laufen wird. Außerdem befürchten wir weiterhin, dass die Angestellten, die mit PKW zur Arbeit kommen, ebenfalls in den angrenzenden Wohngebieten parken werden. Die dazu angeforderten Gutachten halten wir für Gefälligkeitsgutachten, die nicht der Realität entsprechen werden und können.“, erläutert Stittgen ihre Bedenken.

„Die EXPO im Jahr 2000 stand unter dem Motto „Mensch – Natur – Technik“. Bei der geplanten Ansiedlung des Logistikzentrums spielt keiner dieser drei Schwerpunkte mehr eine Rolle. Durch den Bau der Halle befürchtet der BUND könnte es zu deutlich höheren Grundwasserabsenkungen in der Seelhorst kommen, als der von der Stadt beauftragte Gutachter prognostiziert hat. Dies würde zu relevanten negativen Auswirkungen führen. Der Bestand des Lebensraumtyps Feuchter Eichen-Hainbuchenwald könnte dadurch erheblich in Gefahr gebracht werden. Der angrenzende Kattenbrookpark mit seinem Aussichtspunkt wird in seiner Naherholungsfunktion für die Anwohnerinnen und Anwohner durch den Bau der ca. 14 m hohen Logistikhalle, die teilweise auf einem bis zu 4-6m hohen Bodensockel liegt, stark eingeschränkt“, stellt Stittgen weiterhin fest.

„Unklar ist uns vor allem, warum die Stadt ansiedlungswillige Kleingewerbebetriebe in den letzten Jahren immer wieder abgelehnt hat. Dabei hätte und hat es sich um Betriebe gehandelt, die vom Charakter in das unmittelbare Umfeld einer Wohnsiedlung gepasst hätten und die vor allem dauerhafte und nachhaltige Arbeitsplätze schaffen wollten. Auch wenn wir akzeptieren, dass Amazon mit seiner Arbeitsplatzpolitik die Rechtslage in Deutschland beachtet, möchten wir wochenlanges Arbeiten auf Probe, Arbeit im Niedriglohnsektor und Saisonarbeit nicht unterstützen, solange bessere und nachhaltigere Alternativen zur Verfügung stehen“, so Stittgen abschließend.