Dienstag, 7. August 2012

Pressemeldung pro.kronsberg e.V. - Berichterstattung Netrada Ansiedlung und Anwohnerproteste


Sehr geehrte Damen und Herren Pressevertreter,

nach dem Austausch von Amazon durch Netrada scheint Ruhe eingekehrt zu sein, um die geplante Mega-Ansiedlung zwischen Messe und Kronsberg in den nächsten Wochen zu ermöglichen.

Doch von Anwohnerseite geht es weiter. Warum? Soweit Sie investigativ tätig sein wollen bzw. können, dazu folgende Denkanstöße:

Ja, dort kann bereits jetzt gebaut werden, aber nicht nur gewerblich und nicht in der geplanten Dimension.

Ja, es geht auch um Arbeitsplätze. Aber weder stimmen die genannten Zahlen zu den Arbeitsplätzen noch würden diese verloren gehen, wenn man die Interessenten an der Fläche in den vergangenen Jahren hätte bauen lassen, statt sie abzuweisen.


Ja, es gibt weiterhin Anwohnerproteste. Die richten sich weder gegen Amazon oder Netrada, sondern die Folgen der jetzt möglichen Hallendimension für das Landschaftsbild Kronsberg und die Altlasten Bemerode I-IV.

Weshalb wird der Giftmüll aus den Altlasten Bemerode I-IV in den meisten Medien nicht erwähnt?


Weshalb wird aus dem von der Stadt eingeholten Gutachten nicht zitiert? Danach sind Gasschutzmassnahmen erforderlich. Wieso werden die Berechnungen der städtischen Gutachter nicht genannt? Danach verziehen sich die karzinogenen und gefährlichen Schadstoffe zur Messe und nach Mittelfeld/Döhren. Und eigentlich kann nicht berechnet werden, da man nicht weiß, wo die Grundwasserscheide überhaupt liegt.

 
Links zum Umweltbundesamt haben wir übersandt. Wir haben in Presseninformationen und Leserbriefen bislang vergeblich darauf aufmerksam gemacht, dass es a) die Altlasten gibt und b) welche schlimmen Folgen Bau und Betrieb des riesigen Hallenkomplexes darauf haben werden.
Sagen Sie also Ihren Lesern endlich einmal, um was es uns Anwohner geht: Sicherheit vor der Deponie und Erhalt des Landschaftsbildes Kronsberg - bei gleichzeitiger, giftmüllsicherer Nutzung der Flächen.

Wir arbeiten mit einem bundesweit renommierten und gerichtsanerkannten Sachverständigenbüro zusammen. Daher fühlen wir uns bestätigt, dass die bisher eingeholten Gutachten nicht ausreichen, um die Gefahren überhaupt einschätzen zu können. Wir halten es daher auch für falsch, wenn seitens der Stadt betont werde, dass die Fläche der Altlasten nicht mit verkauft werde. Das trifft zwar zu, jedoch nicht das Problem. Die Altlasten werden durch Bau und Betrieb eines derart großen Hallenkomplexes erheblich beeinträchtigt. 
Es gibt hinreichend Dokumente, die die Brisanz der Altlasten belegen, Zeitzeugen und vieles mehr. Wenn Sie Interesse daran haben, wenden Sie sich an uns. 
Vor diesem Hintergrund ist für pro.kronsberg die Sache offen. Begrüßen würden wir, wenn der zeitliche Druck aus der Sache genommen werden würde, um die Gefahren durch Einholung weiterer Gutachten zu klären. Rechtliche Möglichkeiten werden wir ebenfalls ausnutzen, falls erforderlich.

Und zum Schluss: Unverständlich ist, wie der Streit zwischen Stadt und Land und Amazon medial dargestellt worden ist. Erst war Amazon ungenannt top, jetzt hopp. Fragen Sie dort doch mal nach, warum die nicht kommen. Wahrscheinlich ist doch, dass deren Risikomanagement wegen der Verkehrs- und Giftmüllproblematik und die justiziable Vorgehensweise der Stadtverwaltung gar nicht mehr an die Stelle wollte.


Mit freundlichem Gruß

 
Frank Podschadly        Antje Torlage
Vorsitzender               Schriftführerin