Donnerstag, 29. November 2012

Newsletter 29. November 2012 - Initiative pro.kronsberg













Newsletter 29. November 2012

Massen-Baumfällen, erster Spatenstich und immer mehr Fragen

Seit wenigen Tagen überschlagen sich die Ereignisse auf dem Gelände „Östlich Weltausstellungsallee“.  War zunächst „nur“ das Fällen des ersten Chaussee-Baumes an der Cousteaustraße zu beklagen, folgten  kurz danach das Massen-Baumfällen auf der Fläche östlich der Straße Richtung Stadtbahn. Mit modernster Technik dauerte es nur einen Vormittag, um fast 100 Bäume zu fällen und so zu entsorgen,  als ob sie nie auf der Fläche gestanden hätten. Auch eine mindestens 100 Jahre alte, gesunde Pappel wurde selektiert.

Warum wurden diese schönen und wertvollen Bäume gefällt?  Das ist, wie wir finden, eine gute Frage.  Auf Nachfrage von pro.kronsberg teilte ein städtischer Mitarbeiter des Grünflächenamtes mit, dass die  Bäume nicht umgepflanzt werden konnten, da sie beim Einpflanzen zur EXPO 2000 nicht wurzelbehandelt worden seien. Unabhängig von der Richtigkeit dieser merkwürdigen Aussage bleibt dazu zweierlei anzumerken: (1) Als das Gewerbegebiet an der Stockholmer Straße vor etwa 20 Jahren entstanden ist, hatte man dort stehende, mindestens 40 Jahre alte Bäume,  ohne Probleme mit schwerem Gerät „ausgelöffelt“ und umgesetzt. Diese umgepflanzten Bäume sind alle wieder angewachsen und stehen heute noch. (2)Der Umstand, dass die nun gefällten Bäume nicht wurzelbehandelt waren, belegt bei der Weitsicht der EXPO-Planer, dass diese Bäume nicht umgesetzt werden sollten, sondern als grüner Bestandteil  eines dort vorgesehenen, neuen Stadtteils gedacht waren. Passend und als konzeptionelle Fortführung des gerade wieder international prämierten Stadtteils Kronsberg-Süd.

Zum aktuellen Geschehen:

Anfang dieser Woche rückte schweres Gerät an. Die Fläche wird geräumt und erinnert mehr an eine Mondlandschaft als an die Fläche, für die sie zur EXPO einmal geplant worden war. Die Bauarbeiten ruhten für einen Moment, als der erste Spatenstich symbolisch von Vertretern der Stadt und Netrada vor extra geladener Presse am 28. November 2012 um 13 Uhr an einem extra importierten Sandhügel vollzogen wurde. Anlieger und Bürger waren nicht informiert und nicht geladen. Weder von der erteilten Baugenehmigung, noch vom Baubeginn noch vom 1. Spatenstich. Warum nicht?

Die Initiative pro.kronsberg hatte trotzdem von allem  erfahren. Statt nun im extra auf der Baustelle errichteten „Festzelt“ beim 1. Spatenstich  Smalltalk ohne Öffentlichkeit zu betreiben, hat die Initiative vor Ort mit Protest vor den Folgen des Baus und der Inbetriebnahme der Halle gemahnt.  Vor Monaten wurde versprochen, mit den Anliegern zu sprechen, zu informieren und ein Bürgertelefon einzurichten. All das ist bislang nicht passiert. Die Bauarbeiten haben mit Abholzen, Staub und Lärm begonnen. Fakten werden geschaffen. Dialog sieht anders aus. Ein Bürgertelefon soll noch eingerichtet.  Wann?

Wir fragen uns: wenn es funktioniert, Anträge zum Fällen und Bauen zu stellen (und zu genehmigen), warum funktioniert es dann nicht, die betroffenen Bürger entsprechend zu informieren?In der Presse war erst heute zu lesen, dass selbst der verantwortliche Dezernent nur glaubt, dass die von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachten zur Deponie zutreffen, die Deponie sicher sei und nichts passiere. Pro.kronsberg hat Widersprüche in den Gutachten aufgezeigt. Doch bislang hat z. B. noch kein Journalist die Behauptungen der Stadt, dass alles sicher sei, wirklich hinterfragt. Warum eigentlich nicht?

Die Neue Presse schreibt heute von „Drecksarbeit für neue Jobs“ und erkennt, dass die Halle riesig werde. Jobs hätte das Konzept Park Kronsberg auch gebracht, allerdings ohne die riesigen Ausmaße der Halle sowie die Folgen ihres Baus und ihrer Benutzung.

Das Thema „Verkehr“ und die damit verbundenen Auswirkungen, sind schon lange aus der öffentlichen Diskussion verschwunden. Wie brisant das Thema jedoch nach wie vor ist und immer mehr wird, mussten wir gerade wieder zur Messe „Eurotier“ leidvoll erfahren. Wie sich der Verkehr in unserem direkten Umfeld noch entwickelt, wenn neben dem Netrada-Anlieferverkehr noch täglich angeblich bis zu 1800 Netrada-Mitarbeiter versuchen ihren Arbeitsplatz zu erreichen, scheint die Verantwortlichen nicht mehr zu interessieren.

Darum informiert pro.kronsberg weiterhin über das Bauvorhaben, lässt die städtischen Gutachten prüfen, hat einen renommierten Anwalt mit der rechtlichen Beurteilung beauftragt, um ein juristisches Vorgehen gegen Baugenehmigungen und Satzungsänderungen überprüfen zu lassen, protestiert vor Ort sowie zu geeigneten Gelegenheiten und mahnt Bürgerdialog bei den
Verantwortlichen an.

 
Initiative pro.kronsberg
Mensch, Natur, Zukunft e. V.
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